🏰 Burg Pliego – Die vergessene Burg am Rand der Sierra Espuña. Die Burgruine von Pliego, auf Spanisch „Castillo de Pliego“ genannt, gehört zu den stillen, vergessenen Festungen der Region Murcia.
Wer im Schatten der Sierra Espuña unterwegs ist und den Blick für stille Orte hat, entdeckt bei der kleinen Gemeinde Pliego ein besonderes Relikt aus der maurisch-christlichen Grenzzeit: die Burg in Pliego, auch bekannt als Hisn Balat. Hoch über dem Tal erhebt sich die Ruine einer Festung, deren Wurzeln bis ins 12. Jahrhundert reichen – und die heute ein stiller Zeuge einer bewegten Geschichte ist.
Der Aufstieg lohnt sich nicht nur wegen der archäologischen Bedeutung, sondern auch für den Ausblick: Von hier überblickt man das kleine Dorf, die Olivenhaine und – an klaren Tagen – die weiten Hügelketten des Regionalparks Sierra Espuña.
🕌 Maurischer Ursprung: Das Hisn Balat
Die Ursprünge der Burg gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit wurde die Festung von muslimischen Berbern erbaut, um das benachbarte Siedlungszentrum La Mota und die fruchtbaren Ebenen des Flusstals zu kontrollieren. Die Bezeichnung „Hisn Balat“ verweist auf den islamischen Ursprung als befestigter Wachposten.
Die Burg war Teil eines ganzen Netzwerks von Verteidigungsanlagen, die den Süden der heutigen Region Murcia sicherten – insbesondere während der unruhigen Zeit zwischen dem Königreich Murcia und den angrenzenden christlichen Herrschaftsgebieten.
⚔️ Übergang zur christlichen Herrschaft & Orden de Santiago
Mit dem Vertrag von Alcaraz im Jahr 1243 kam die Region Murcia unter die Kontrolle der kastilischen Krone, wobei viele muslimische Festungen zunächst bestehen blieben. Spätestens im 14. Jahrhundert wurde das Castillo de Pliego dem einflussreichen Orden de Santiago übergeben, der es als militärischen Stützpunkt und Verwaltungssitz nutzte.
Der Orden de Santiago war maßgeblich an der Befestigung der Region beteiligt und besaß zahlreiche Burgen entlang der Grenze zu al-Andalus. Das Castillo de Pliego bildete dabei einen der östlichsten Außenposten ihrer Herrschaft.
🧱 Architektur: Sieben Türme und ein zentraler Wachturm
Die Festung war einst deutlich größer, als es die heutigen Reste vermuten lassen. Sie hatte einen trapezförmigen Grundriss, verstärkt durch sieben zylindrische Rundtürme, von denen einige bis heute als Ruinen sichtbar sind. Die Mauern bestanden aus „tapial“, einer traditionellen Bauweise aus gestampftem Lehm, Kalk und Steinen – typisch für maurische Wehrbauten.
Im Inneren befand sich ein höher gelegener Torre del Homenaje, der Hauptturm zur Verteidigung und Beobachtung. Vom oberen Plateau aus hatte man Sichtverbindung zu benachbarten Festungen – ein Kommunikationsnetzwerk, das in dieser Zeit entscheidend war.
🏚️ Der langsame Verfall
Mit dem wachsenden Einfluss der kastilischen Monarchie im 16. Jahrhundert verlor die Burg zunehmend an Bedeutung. Militärisch nicht mehr relevant und von der Bevölkerung verlassen, begann der Verfall.
In den letzten Jahrzehnten wurde das Castillo de Pliego archäologisch untersucht, aber nicht umfassend restauriert. Was bleibt, sind malerische Ruinen, lose Mauerfragmente und die imposante Lage – ein Ort für Entdecker, Fotofans und Liebhaber stiller Geschichte.
🚶 Besuch & Anfahrt
Die Burg ist frei zugänglich und kann ganzjährig besichtigt werden. Vom Dorf Pliego aus führt ein beschilderter, ca. 20-minütiger Fußweg hinauf zur Anlage. Gutes Schuhwerk ist empfehlenswert, da der Pfad stellenweise steinig ist.
Es gibt keine Kassen, Öffnungszeiten oder touristischen Einrichtungen – der Besuch ist puristisch und ideal für alle, die authentische Orte abseits des Massentourismus suchen.
📍 Lage & Koordinaten
- Ort: Pliego, Region Murcia
- GPS: 37.989132, -1.504752
- Anfahrt ab Torrevieja: ca. 1 Std. 30 Min. über A-7 und RM-515
🧭 Tipp für deinen Ausflugstag
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📝 Ein stilles Monument in rauer Landschaft
Das Castillo de Pliego ist keine Burg der Superlative – aber ein historischer Ort mit Seele. Wer die stillen Winkel Spaniens liebt, wer die Geschichte hinter den Steinen spüren will und wer sich gerne abseits ausgetretener Pfade bewegt, wird diesen Ort schätzen.
Die Ruinen erinnern daran, wie viele kleine Festungen einst das Rückgrat der spanischen Geschichte bildeten – gebaut, verteidigt, vergessen und nun neu entdeckt.
Von Torrevieja aus fahren Sie etwas über 100 Kilometer und sind in ungefähr 1 Stunde und 15 Minuten dort. Sie können die Route an Orihuela und Murcia vorbei nehmen oder etwas an der Costa Blanca entlang bis San Pedro del Pinatar fahren und dann Richtung Alcantarilla.
Ein Ausflug nach Pliego lässt sich gut mit weiteren Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten verknüpfen. Die Wasserfälle von Bullas, das Naturschutzgebiet Sierra Espuna und der einzigartige See Barrancos de Gebas liegen drumherum.
Koordinaten für Ihr Navi: 37°59’27.1″N 1°29’52.8″W / 37.990865, -1.497995.
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