Selbstständig in Spanien? Jetzt realistisch starten ohne Risiko
🌞 Mut zur Selbstständigkeit in Spanien – erfolgreich ein Gewerbe gründen
Selbstständig in Spanien zu arbeiten ist für viele Deutsche hier in Torrevieja und in Orihula Costa, die hier leben oder auswandern möchten, ein großer Traum – und gleichzeitig eine echte Herausforderung. Wer sich fragt, wie man sich als autónomo in Spanien anmeldet, welche Kosten auf einen zukommen, und ob man auch ohne offizielles Gewerbe erstmal klein anfangen darf, ist damit nicht allein.
Tausende Auswanderer an der Costa Blanca hier in Torrevieja stehen vor derselben Frage:
Wie kann ich mir hier ein Stück Unabhängigkeit aufbauen, ohne gleich jeden Monat über 300 Euro Sozialabgaben zu zahlen?
Die gute Nachricht: Es gibt Wege.
Ob du Übersetzer, Haushaltshilfe, Handwerker oder Betreuer bist – wer unter dem Mindestlohn verdient oder nur gelegentlich Aufträge annimmt, kann in Spanien oft legal und risikoarm starten. Dieser Artikel erklärt realistisch, wie du deinen Weg in die Selbstständigkeit findest – vom ersten Auftrag bis zur offiziellen Anmeldung als autónomo.
Hier erfährst du, was du über die Tarifa Plana, das spanische Steuerrecht (Hacienda, IVA) und praktische Alternativen wie Fakturierungs-Kooperativen wissen musst – und warum viele Deutsche ihre berufliche Zukunft gerade hier in Spanien finden.

Wie fange ich ein Spanien eine Selbstständigkeit an?
So klappt der kleine Einstieg in die eigene Tätigkeit – ohne gleich autónomo zu werden
In Spanien gilt: Kein Mensch verlangt, dass du sofort alles perfekt anmeldest, wenn du nur ein paar Euro nebenbei verdienst.
Viele Spanier beginnen genauso – vorsichtig, klein, mit einzelnen Kunden.
Wichtig ist nur, dass du ehrlich mit dir selbst bist:
Sobald du regelmäßig Einnahmen hast, Rechnungen schreibst oder dein Einkommen Richtung 1.000 € monatlich geht, dann ist zwingend eine Anmeldung erforderlich.
Bis dahin darfst du ruhig ausprobieren, was funktioniert.
Ein bisschen putzen, ein bisschen helfen, ein bisschen übersetzen – genau so fangen viele Selbstständige in Spanien an.
💡 Empfehlung
Bevor du eine selbstständige Tätigkeit beginnst, empfehlen wir dringend, einen Steuerberater (Gestoría oder Asesoría Fiscal) zu konsultieren. Nur dort erhältst du verbindliche Informationen, die genau zu deiner persönlichen Situation passen.

🌱 Der Traum von der Selbstständigkeit in Spanien
Viele Deutsche, die in Spanien leben, tragen denselben Gedanken mit sich herum:
„Ich möchte etwas Eigenes machen – frei, flexibel und auf meine Art.“
Oft geht es gar nicht um große Geschäftsideen, sondern um etwas Kleines:
- ein paar Übersetzungen,
- Reinigung von Ferienwohnungen,
- Betreuung älterer Menschen,
- Nachhilfe oder Hundesitting.
Doch wer sich informiert, stößt schnell auf die scheinbare Hürde:
„Ich muss mich als autónomo anmelden – das kostet über 300 € im Monat!“
Und viele geben an diesem Punkt wieder auf.
Dabei ist das gar nicht immer nötig.
⚖️ Zwischen Gesetz und gelebter Realität
Gesetzlich gilt:
Wer regelmäßig und entgeltlich arbeitet, muss sich als autónomo (Selbstständiger) anmelden.
In der Praxis sieht es aber anders aus.
Denn Spaniens oberste Gerichte haben mehrfach entschieden:
👉 Wenn jemand nur gelegentlich arbeitet und weniger verdient als den monatlichen Mindestlohn (SMI), ist das keine vollwertige selbstständige Tätigkeit.
💶 Aktuelle Orientierung: Der Mindestlohn (SMI)
Der spanische Mindestlohn liegt 2025 bei 1.134 € brutto pro Monat (bei 14 Zahlungen = 15.876 € pro Jahr).
Verdienst du deutlich darunter, und arbeitest du nicht regelmäßig,
dann wird die Tätigkeit meist nicht als gewerblich angesehen.
Das bedeutet:
Du kannst zunächst testen, ob dein Vorhaben überhaupt funktioniert – ohne sofort autónomo zu werden.
🧩 Der „autónomo light“ – was erlaubt ist und was nicht
| Situation | Bewertung |
|---|---|
| Gelegentliche Aufträge, z. B. 1–2 im Monat | Kein Problem |
| Monatliches Einkommen deutlich unter 1.134 € | Kein Problem |
| Werbung, Website, Social Media-Angebote | Verpflichtung zur Anmeldung |
| Regelmäßige Kunden oder Dauertätigkeit | Anmeldung nötig |
| Rechnungen mit IVA (Mehrwertsteuer) | Anmeldung erforderlich |
🗣️ Zitat:
„In Spanien arbeiten tausende Menschen informell – aber ehrlich. Wer nur ab und zu hilft, verdient kein Gewerbe, sondern Vertrauen.“

💼 Typische Tätigkeiten, bei denen man klein anfangen kann
Hier eine realistische Übersicht von Tätigkeiten, die in Spanien üblich sind, ohne dass man sofort autónomo sein muss – solange sie gelegentlich und unter dem Mindestlohn bleiben.
🧹 Haushalt & Betreuung
- Endreinigung von Ferienwohnungen
- Hausbetreuung während Abwesenheit (Post, Pflanzen, Lüften)
- Seniorenhilfe oder Begleitung
- Babysitting oder Kinderbetreuung
- Haustierbetreuung, Gassi-Service
🧰 Praktische Hilfe & kleine Arbeiten
- Möbelmontage oder Reparaturen
- Gartenpflege oder Bewässerung
- Autowäsche oder Fahrzeugpflege
- kleine Botengänge oder Besorgungen
🖋️ Sprach- & Übersetzungsarbeiten
- Übersetzungen für Privatkunden
- Hilfe bei Arzt- oder Behördenterminen
- Nachhilfe oder Sprachunterricht
💻 Digitale Dienstleistungen
- Texte oder Social Media Beiträge
- einfache Websites oder Flyer
- virtuelle Assistenz, Dateneingabe
- Fotos oder kleine Videos
🪴 Kreatives & Hobby
- Selbstgemachte Produkte verkaufen (Kerzen, Schmuck, Seifen)
- kleine Kunst- oder Fotoprojekte
- Yoga oder Musikunterricht im privaten Rahmen
Selbstständig in Spanien, hier in Torrevieja oder Orihuela Costa zu leben heißt, Verantwortung zu übernehmen, aber auch jeden Tag ein Stück Freiheit zu genießen – in einem Land, das Initiative, Kreativität und persönlichen Einsatz belohnt.
🧾 Drei Wege, wie du starten kannst
1️⃣ Einfach ausprobieren (privat und unregelmäßig)
Wenn du nur ab und zu etwas verdienst, z. B.:
- 50 € für eine Übersetzung,
- 30 € für eine Wohnungsreinigung,
- 20 € für einen Einkaufsservice,
…dann kannst du das privat machen, ohne offizielle Anmeldung.
Viele Spanier nutzen dafür einfach Bizum oder Barzahlung.
💡 Tipp:
Führe eine kleine Liste deiner Einnahmen (Datum, Tätigkeit, Betrag).
So kannst du später nachweisen, dass es nur gelegentliche Jobs waren.

2️⃣ Über eine Fakturierungs-Kooperative
Wenn ein Kunde eine Rechnung braucht, aber du kein autónomo bist, kannst du über sogenannte facturación cooperativas arbeiten.
Diese Firmen stellen die Rechnung für dich, führen Steuern und Sozialabgaben ab, und zahlen dir dein Nettohonorar aus.
Bekannte Anbieter:
- Factoo
- Smartib
- FreeAutonomo
- Cooperativa Online
👉 Ideal für: Gelegenheitsprojekte, Übersetzungen, Textarbeiten, Reinigungsaufträge mit Rechnungswunsch.
3️⃣ Mit der Tarifa Plana offiziell einsteigen
Wenn du regelmäßig arbeitest, lohnt sich die Anmeldung mit der tarifa plana:
- 80 € pro Monat im ersten Jahr
- danach stufenweise steigender Beitrag
Damit bist du offiziell autónomo, kannst Rechnungen mit IVA schreiben und deine Tätigkeit legal aufbauen.
🧮 Praxisbeispiele
| Beispiel | Beschreibung | Einschätzung |
|---|---|---|
| Marta hilft älteren Nachbarn beim Einkaufen und Putzen. 150 €/Monat. | Gelegenheitsarbeit | Keine Anmeldung nötig |
| Jens übersetzt unregelmäßig Dokumente, 200–400 €/Monat. | Projektweise | Keine Anmeldung nötig |
| Sabine reinigt und betreut sechs Ferienwohnungen regelmäßig. | Dauerhafte Tätigkeit | Anmeldung nötig |
| Lukas verkauft gelegentlich Fotos über Instagram, 2–3x im Jahr. | Unregelmäßig | Keine Anmeldung nötig |
Wer selbstständig in Spanien arbeitet, spürt schnell, dass Erfolg hier nicht nur in Zahlen gemessen wird, sondern in Lebensqualität, Gelassenheit und dem Stolz, etwas Eigenes aufgebaut zu haben.
🧾 Wichtiger Hinweis: Nicht regelmäßig heißt wirklich nicht regelmäßig
Viele unterschätzen, wie genau die Behörden hinschauen, sobald jemand sichtbar Werbung macht oder dauerhaft Einnahmen hat.
👉 Eine eigene Website, Instagram-Account oder Google-Business-Profil gilt als Hinweis auf dauerhafte Tätigkeit.
Dann ist eine Anmeldung unumgänglich – egal, wie wenig du verdienst.
🧰 Was du für den Übergang brauchst
- Spanisches Bankkonto (für Zahlungen und Bizum)
- Einfache Einnahmenliste (z. B. in Excel oder Notizbuch)
- Kommunikationskanal (Telefonnummer, WhatsApp, ggf. E-Mail)
- Rücklagen (mind. 300 € für den späteren autónomo-Start)
📋 Wenn du offiziell startest – so geht’s
1️⃣ Anmeldung beim Finanzamt (Hacienda)
→ Formular 036 oder 037
→ Eintragung in den Unternehmer- und Berufsregister (Censo de Empresarios)
2️⃣ Anmeldung bei der Sozialversicherung (Seguridad Social)
→ Alta como autónomo mit Tarif 80 €/Monat
3️⃣ Bankkonto für Geschäftszwecke
→ eigene IBAN für Rechnungen und Kundenüberweisungen
4️⃣ Rechnungen & Buchhaltung
→ einfache Einnahmen-Ausgaben-Übersicht reicht zu Beginn
📦 Schritt für Schritt selbstständig in Spanien werden
Wer in Spanien klein anfängt, sollte sich nicht von Formularen und Beiträgen abschrecken lassen.
Viele beginnen informell, lernen ihre Kundschaft kennen und gehen erst dann den offiziellen Weg.
Das Wichtigste ist, dass du:
- ehrlich mit dir selbst bist,
- den Überblick über deine Einnahmen behältst,
- und rechtzeitig umsteigst, wenn es läuft.
So entsteht aus kleinen Aufträgen Schritt für Schritt eine stabile Selbstständigkeit – ganz ohne Stress, aber mit Verstand.
💬 Zitat:
„Viele erfolgreiche Autónomos in Spanien haben genau so angefangen – mit einer Idee, einem Laptop oder einem starken Ziel. Der Rest kam mit der Zeit.“
✅ Zusammenfassung – wann sich autónomo lohnt
| Einkommen | Tätigkeit | Empfehlung |
|---|---|---|
| unter 500 € / unregelmäßig | privat, bar oder Bizum | kein autónomo nötig |
| 500–1.000 € / gelegentlich | Testphase, Einnahmen dokumentieren | kein autónomo nötig |
| über 1.000 € / regelmäßig | offizielle Anmeldung | tarifa plana (80 €) |
| dauerhafte Aufträge / Werbung | professionelle Tätigkeit | autónomo erforderlich |

🇩🇪 Häufige Fragen deutscher Auswanderer zur Selbstständigkeit in Spanien
💶 1. Muss ich mich sofort als autónomo anmelden – auch wenn ich kaum etwas verdiene?
Autónomo ist mit einem Gewerbeschein in Deutschland vergleichbar.
Kurz gesagt: Nein, nicht zwingend sofort.
Wenn du unregelmäßig arbeitest und unter dem Mindestlohn (ca. 1.134 €/Monat) bleibst, kannst du testweise starten, ohne gleich Beiträge zu zahlen.
Aber: Sobald du regelmäßig Aufträge hast oder Werbung machst, gilt es als gewerbliche Tätigkeit → dann musst du dich anmelden.
📉 2. Wie viel kostet die Selbstständigkeit in Spanien wirklich?
Viele erschrecken, wenn sie hören, dass die Sozialversicherung über 300 € monatlich kostet.
Aber: Mit der Tarifa Plana zahlst du im ersten Jahr nur 80 €.
Dazu kommen:
ca. 20 % Einkommenssteuer (trimestral)
ggf. IVA (Mehrwertsteuer)
und evtl. 30–60 € monatlich für eine Gestoría (Buchhaltung).
🧾 3. Kann ich ohne autónomo überhaupt Rechnungen schreiben?
Nein – offiziell nicht.
Nur angemeldete Selbstständige dürfen facturas con IVA (Rechnungen mit Mehrwertsteuer) ausstellen.
Aber es gibt Ausnahmen:
Fakturierungs-Kooperativen (sie stellen die Rechnung für dich)
oder Privatabrechnungen ohne IVA, wenn es wirklich nur Einzelfälle sind.
🏡 4. Darf ich einfach bei mir zu Hause arbeiten?
Ja. In Spanien ist Homeoffice-Arbeit weit verbreitet.
Solange du niemanden störst (z. B. bei Online-Tätigkeiten, Textarbeit, Übersetzungen, Handarbeit etc.), brauchst du keine Genehmigung.
Nur bei Publikumsverkehr (z. B. Kosmetikstudio, Werkstatt, Gastronomie) sind behördliche Genehmigungen nötig.
🧮 5. Was passiert, wenn ich nichts verdiene – muss ich trotzdem zahlen?
Ja. Wer als autónomo gemeldet ist, zahlt jeden Monat Sozialversicherung, auch wenn kein Umsatz da ist.
Darum lohnt sich der Schritt erst, wenn du stabile Einnahmen hast.
Viele warten daher, bis sie mindestens 700–1.000 € pro Monat verdienen, bevor sie sich anmelden.
💬 6. Kann ich zuerst privat arbeiten und mich später anmelden?
Ja, das machen viele.
Solange du keine Werbung machst und es nicht regelmäßig ist, kannst du das unproblematisch ausprobieren.
Sobald du aber feste Kunden hast → lieber anmelden, bevor dich jemand „meldet“.
💡 7. Wie läuft die Anmeldung als autónomo ab – was brauche ich konkret?
Im Grunde nur drei Schritte:
Anmeldung bei der Hacienda (Formular 036/037)
Registrierung bei der Seguridad Social
Konto für Geschäftseinnahmen
Eine Gestoría macht das oft für 50–80 € pauschal.
⚙️ 8. Was ist eine Gestoría, und brauche ich eine?
Eine Gestoría ist ein spanisches Büro, das deine Buchhaltung und Steuererklärungen übernimmt.
Du brauchst sie nicht zwingend, aber praktisch jeder hat eine – sie spart viel Ärger.
Kosten: meist 30–60 € pro Monat.
🧾 9. Kann ich auch mehrere kleine Tätigkeiten kombinieren?
Ja, absolut.
Viele arbeiten in Spanien „multifunktional“ – z. B. Reinigung + Übersetzung + Haustierbetreuung.
Du kannst mehrere Tätigkeiten gleichzeitig anmelden (verschiedene Epígrafes im Formular).
📅 10. Wie oft muss ich meine Steuern abgeben?
Selbstständige geben ihre Steuern vierteljährlich (trimestral) ab:
IVA (Mehrwertsteuer)
IRPF (Einkommenssteuer-Vorauszahlung)
Einmal im Jahr kommt dann die Gesamtsteuererklärung (Renta).
📍 11. Was passiert, wenn ich „schwarz“ arbeite und jemand mich meldet?
Dann drohen Bußgelder.
In der Praxis passiert das selten, solange du keine Werbung machst, sehr wenig verdienst und niemand dich absichtlich anschwärzt.
Bei einem Unfall oder Streit mit einem Kunden kann es aber heikel werden (keine Versicherung, keine rechtliche Grundlage).
📈 12. Wie kann ich wissen, ob sich autónomo für mich lohnt?
Rechne ehrlich:
Einnahmen minus Kosten minus Sozialversicherung
→ bleibt noch genug übrig?
Wenn du regelmäßig über 900–1.000 € netto verdienst, lohnt es sich fast immer, offiziell zu werden.
📜 13. Was passiert, wenn ich mich wieder abmelde?
Du kannst dich jederzeit abmelden, sobald du keine Aufträge mehr hast.
Die Abmeldung ist kostenlos und dauert nur wenige Minuten.
Im Folgejahr machst du noch eine letzte Steuererklärung – das war’s.
🪴 14. Welche Tätigkeiten sind besonders gefragt an der Costa Blanca / Torrevieja?
Besonders häufig gesucht sind:
Reinigung & Hausverwaltung
Handwerk & kleine Reparaturen
Seniorenbetreuung
Tierbetreuung & Gassi-Service
Gartenpflege & Poolservice
Übersetzungen, Behördengänge
digitale Dienstleistungen (Webseiten, Texte, Fotos)

⚖️ Was „keine Werbung machen“ wirklich bedeutet
🚫 Das verbotene oder riskante Verhalten (aus Behördensicht)
Sobald du öffentlich und nachhaltig auftrittst wie ein Unternehmen, gilt deine Tätigkeit als gewerblich.
Dazu zählt z. B.:
- eigene Website oder Facebook-Seite mit Preisen, Angeboten, Impressum
- Google-Business-Profil („Reinigungskraft in Torrevieja“, „Übersetzer Spanien“)
- Werbeflyer oder Plakate in Supermärkten
- regelmäßige Posts oder Anzeigen in Facebook-Gruppen („Ich biete Reinigung an“)
- visuelle Außenwirkung (Firmenlogo, Fahrzeugbeschriftung, Arbeitskleidung mit Name)
➡️ Diese Signale zeigen den Behörden: du betreibst ein dauerhaftes Geschäft → also Pflicht zur autónomo-Anmeldung.
✅ Was du aber sehr wohl darfst
💬 1. Mund-zu-Mund-Weiterempfehlung
Das ist in Spanien völlig normal und legal.
Wenn du Bekannte, Nachbarn oder Freunde hast, die dich weiterempfehlen, ist das keine Werbung, sondern eine private Empfehlung.
Beispiel: „Ich kenne da eine Deutsche, die super zuverlässig putzt. Soll ich dir ihre Nummer geben?“
Das ist 100 % unproblematisch.
🤝 2. Empfehlungen in privaten Gruppen oder Chats
Wenn du in einer WhatsApp-Gruppe oder Facebook-Gruppe schreibst:
„Ich helfe ab und zu beim Übersetzen, falls jemand Unterstützung braucht – einfach privat schreiben“
→ Das ist persönliche Kommunikation, keine gewerbliche Werbung.
Nur wenn du regelmäßig postest oder Preise nennst, wird es als Werbung gewertet.
🪧 3. Direkte Kundenkontakte
Du darfst auf Empfehlungen hin Kunden annehmen oder ansprechen, solange es:
- nicht regelmäßig öffentlich sichtbar ist, und
- du keine Preisliste oder Unternehmensstruktur nutzt.
Beispiel:
Du hilfst einem Bekannten bei der Wohnungsendreinigung. Der Nachbar fragt dich, ob du das auch bei ihm machen würdest.
→ Kein Problem, das gilt als privater Folgeauftrag.
💡 Realistische Faustregel
| Verhalten | Einschätzung |
|---|---|
| Mund-zu-Mund-Empfehlung | ✅ erlaubt |
| Einmaliger Post in lokaler Facebook-Gruppe („Hilfe gesucht?“) | ⚠️ möglich, aber sparsam |
| Regelmäßige Werbung / Preislisten / Website | ❌ gewerbliche Tätigkeit |
| Auftrag über Bekannte, private Nachricht, Chat | ✅ unbedenklich |
| Visuell erkennbarer Firmenauftritt | ❌ Anmeldung erforderlich |
🪪 Wann Visitenkarten erlaubt und unkritisch sind
Wenn du nur gelegentlich arbeitest und deine Karten privat weitergibst, gilt das nicht als Werbung, sondern als Kontaktmöglichkeit.
Das ist völlig normal – in Spanien, auch unter Einheimischen.
✅ Erlaubt ist:
- kleine, neutrale Visitenkarten ohne Preisangaben, Logos oder Schlagworte wie „Firma“, „Service“, „S.L.“, etc.
- du gibst sie persönlich weiter (z. B. Bekannten, Nachbarn, potenziellen Kunden auf Empfehlung)
- du legst sie nicht öffentlich aus (z. B. nicht in Bars, Supermärkten oder Briefkästen)
Beispiel:
„Hier ist meine Karte, falls Sie mal Hilfe bei der Übersetzung brauchen.“
→ Kein Problem – das ist private Kontaktweitergabe.
🚫 Wann Visitenkarten als gewerblich gelten
Sobald du deine Karte öffentlich streust oder verteilst, gilt das als aktive Werbung.
Damit signalisierst du Behörden: Ich betreibe ein dauerhaftes Geschäft.
❌ Nicht erlaubt (ohne Anmeldung):
- Karten in Bars, Läden oder Schaukästen auslegen
- Karten an Laternenmasten, Autos oder Türen stecken
- Karte mit Firmenlogo, Slogan, Preisliste oder Website
- Karte mit der Formulierung „Dienstleistungen“ oder „Service“
- Karte mit Social-Media-Handles, wo du gewerblich auftrittst
Das wäre dann Werbung im klassischen Sinn und kann bei einer Kontrolle oder Anzeige zur autonómo-Pflicht führen.

🧭 Die goldene Mitte
Wenn du gerade erst anfängst, selbstständig in Spanien zu werden, zähl nicht die Risiken – zähl die Möglichkeiten, denn jeder kleine Auftrag kann der Anfang von etwas Großem sein.
- Erstelle dezente, persönliche Karten mit Name, Telefonnummer, E-Mail (und ggf. Hinweis auf Sprache, z. B. „Deutsch – Español“)
- Kein Logo, kein Preis, kein offizieller Claim
- Verwende sie nur im privaten Kontakt, nicht zur breiten Streuung
So bleibst du unauffällig, aber erreichbar – genau das, was du in der Testphase brauchst.
🧭 Selbstständig in Spanien, hier in Torrevieja werden
„Keine Werbung machen“ heißt:
Kein öffentliches, dauerhaftes oder professionell wirkendes Auftreten — aber du darfst privat, leise, durch Kontakte und persönliche Weiterempfehlungen durchaus Kunden finden.
Viele starten genau so:
Sie arbeiten auf Vertrauensbasis, lernen den Markt kennen, bauen ihr Netzwerk auf – und melden sich dann an, wenn die Nachfrage stabil genug ist, um monatlich sicher die autónomo-Beiträge zu tragen.
💡 Bonus-Tipp für Einsteiger
Wenn du unsicher bist, sprich mit einer Gestoría (Büro für Steuer- und Sozialfragen) in Torrevieja oder Orihuela Costa.
Die meisten prüfen kostenlos, ob sich eine Anmeldung für dich schon lohnt oder noch nicht.
Ein kurzes Gespräch spart dir oft viel Geld und Nerven.
🧭 Selbstständig in Spanien ein Gewerbe eröffnen:
In Spanien darfst du klein anfangen – wichtig ist nur, dass du weißt, wann aus „ein bisschen helfen“ ein echtes Geschäft wird.
🌴 Erfolg hat viele Wege
Selbstständig zu sein heißt in Spanien nicht, sofort ein großes Risiko einzugehen.
Es heißt vielmehr, Schritt für Schritt Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen – im eigenen Tempo.
Ob du ein paar Wohnungen reinigst, als Freelancer Übersetzungen anbietest, ältere Menschen betreust oder digitale Dienste für lokale Unternehmen anbietest – alles beginnt mit einem kleinen ersten Auftrag.
Viele Deutsche, die heute erfolgreich als autónomo an der Costa Blanca oder in Torrevieja arbeiten, haben genau so angefangen: unbürokratisch, mutig, mit gesundem Menschenverstand.
Spanien bietet dafür ein hervorragendes Umfeld:
eine offene Gesellschaft, vereinfachte Regelungen für neue Selbstständige, sonniges Klima und eine stetig wachsende Nachfrage nach verlässlichen, deutschsprachigen Dienstleistern. Ob mit einer kleinen Dienstleistung, einem Immobilienbüro, einem Online-Business oder klassischem Handwerk: Selbstständig in Spanien zu starten ist einfacher, als viele denken – wenn man die Spielregeln kennt.
Wenn du also überlegst, den Schritt zu wagen – tu es.
Informiere dich gut, sprich mit einer Gestoría oder einem Steuerberater, und fang klein an.
Mit der richtigen Vorbereitung und etwas Geduld kann aus einer Idee ein echtes Lebensmodell werden – unabhängig, ehrlich und ganz nach deinem Rhythmus.
⚠️ Wichtiger Hinweis – steurliche und rechtliche Beratung
Wir leisten keine steuerliche oder rechtliche Beratung. Alle Angaben in diesem Artikel erfolgen ohne Gewähr und basieren auf dem aktuellen Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Gesetze und Regelungen in Spanien können sich jederzeit ändern.
Mehr Infos, um sich in Spanien selbstständig zu machen.
Und um direkt mehr Kunden zu bekommen, kannst Du dich hier auf Torrevieja.de umfangreich vorstellen: Inserieren





































